Blog der Gartenführer


Freitag, 3. Februar 2017

Selbstversorger brauchen Hühner



Jetzt im Winter schauen wir gerne noch einmal auf das Jahr 2016 zurück. Es war das Jahr, in dem Rheinhessen seinen 200. Geburtstag feierte. Die Gartenführer haben sich mit vielen Aktionen zum Jubiläum beteiligt. Eine Aktion war 

"Das Rheinhessenquadrat - Gärten 1816-2016"

In 40 Gärten wurde gezeigt, was vor 200 Jahren angebaut wurde und was heute noch Bestand hat. In loser Folge zeigen wir hier im Blog nochmal die Höhepunkte aus diesem ereignisreichen Jahr. Zum Beispiel das Rheinhessenquadrat im Garten der Familie Ebling in Friesenheim:


„Selbstversorger brauchen Hühner"
Teil 1
Bericht und Bilder: Melanie Ebling

„Mancher gibt sich viele Müh‘, mit dem lieben Federvieh …“ heißt es in dem Gedicht „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch.



Für uns gehören bereits seit vielen Jahren die Hühner zum Anblick des Gartens dazu. Als vor acht Jahren mein Mann begann unser Hühnerhaus zu bauen, wurden wir von vielen belächelt und zunächst glaubte uns keiner, dass wir wirklich Hühner halten wollen. Als dann zum ersten Mal der Hahn krähte, fragten viele nach frischen Eiern. Für uns gehören die Hühner, wie es früher war, selbstverständlich zum Bauernhof dazu. Unsere Hühnerschar ist eine bunte Mischung alter Landsorten (Vorwerkhühner, Deutsche Sperber, Augusburger, …). Wir verfüttern Getreide, Küchen- und Gartenabfälle und werden mit frischen Eiern und Hühnermist belohnt. Der Mist wird regelmäßig in die Böden des Gartens eingegraben und somit schließt sich der Kreislauf. 



Zum Tag der offenen Gärten im Mai 2016 schlüpften in unserer Brutmaschine Küken der alten Landrasse „Das Deutsche Buschhuhn“. Da wir die Eier „modern“ von einem Züchter aus dem Internet bestellt haben, konnten wir die Küken leider nur in der Brutmaschine ausbrüten. Trotzdem ließ der Anblick der Küken bei vielen Besuchern in unserem Garten Erinnerungen an früher aufkommen.
Viele Gartenbesucher erzählten uns, wie das früher bei ihnen zu Hause war, mit den Hühner und Küken. Da durfte auch schon mal eine Glucke in der Küche neben dem Ofen brüten. Ein Küken in der Hand zu halten, war für viele Gäste ein besonderes Erlebnis. 



Irgendwie nahmen sich unsere Hühner die kleinen Küken und die Brutmaschine zum Vorbild. Denn schon bald hatten wir zum nächsten Tag der offenen Gärten eine Glucke mit zwei Küken, die den Besuchern viel Freude bereitet hat. 

Da es heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, kleine Küken in der Natur zu beobachten, luden wir die dritten Klassen der Grundschule am Goldbach zu einem Besuch zu uns nach Hause ein. Auch sie durften unsere Küken anschauen, und unsere Söhne als Experten beantworteten gerne viele Fragen.


Viele Besucher fragten uns, warum wir gerade Eier vom „Deutschen Buschhuhn“ ausgebrütet haben. Nun diese Frage lässt sich leicht beantworten. Wir wollten den Interessierten nicht die klassischen Legehybriden zeigen, wie es sie heute gibt. Mit dem „Deutschen Buschhuhn“ wählten wir einen alte Landrasse aus, die sehr urtümlich ist und als Vorfahren der heutigen Hühner gilt. 


Über diese Aktion gab es einen Bericht in der Allgemeinen Zeitung:

Schauen Sie auch auf der Homepage der Gartenführer nach,
wann der Garten 2017 geöffnet ist:

Weiterhin lohnt sich ein Besuch auf den Blog von Frau Ebling.


Teil 2 "Selbstversorger brauchen Kartoffeln" erscheint nächsten Dienstag.