„Selbstversorger brauchen Kartoffeln“
Teil 2
Bericht und Fotos: Melanie Ebner, Friesenheim
Nach intensiver Recherche entschieden wir uns folgende
Sorten anzubauen: Rosa Tannenzapfen, La Ratte, Vitelotte, Ackersegen und
Hindenburg.
Zwar sind diese Sorten nicht unbedingt 200 Jahre alt,
stellen aber doch repräsentativ die Sorten der letzten 200 Jahre in Rheinhessen
da.
Am 19.04.2016 wurden die Kartoffeln gepflanzt.
Die Pflanzaktion wurde zum Schluss ein Familienprojekt,
bei dem auch der Großvater noch altes Wissen einfließen ließ. Begeistert halfen
unsere Söhne mit, die sonst eher die Arbeit mit der Pflanzmaschine kannten.
Im Mai konnten wir den Besuchern leider noch nicht viel
zeigen, da steckten die Kartoffeln noch im Boden. Im Juni waren die meisten
Kartoffeln gekeimt und grüne Blätter bedeckten den Boden. Über die Steckbriefe
der gepflanzten Kartoffeln konnte man sich an einer Schautafel informieren.
Im September hätten wir die Kartoffeln gerne zum
Verkosten angeboten, aber unsere Ernte fiel gering aus. Der nasse Sommer und
der damit verbundene Infektionsdruck durch die Kraut- und Knollenfäule setzen
den Kartoffeln zu, zumal wir wie vor 200 Jahren auf Fungizide verzichten
wollten.
So konnten wir den Besuchern nur eine geringe Ernte
präsentieren. Aber auch hier erinnerten sich viele daran, wie das früher war,
mit den kleinen Kartoffeln und wie mühsam die Arbeit des Schälens war.
Wir allerdings freuten uns, über besondere Kartoffeln,
die doch ein anderes Aroma aufzeigen als Supermarktware und unsere Söhne waren
so begeistert, dass sie nächstes Jahr wieder Kartoffeln anbauen wollen, aber
wie sie sagen: „Nur die alten Sorten, MAMA!“
Und das mögen sie besonders gerne:
Kartoffelwaffeln –
Kartoffelpuffer aus dem Waffeleisen
Zutaten:
2
Zwiebeln
1 kg
Kartoffeln
1
Stange Lauch
200
g Mehl
4 –
5 Eier
1
Teel. Salz
Pfeffer,
Muskat
Öl
für das Waffeleisen
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und fein reiben, Zwiebeln würfeln
und Lauch in feine Ringe schneiden.
Mehl, Eier und Gewürze verrühren und mit den restlichen
Zutaten vermengen.
Das Waffeleisen heiß werden lassen und einölen. Den Teig
portionsweise goldbraun ausbacken.
Die Waffeln schmecken warm am besten, dazu ist besonders
lecker ein Kräuterquark.
*****
Uns haben die beiden Rheinhessenquadrate großen Spaß
bereitet und die Quadrate wurden zu Projekten der ganzen Familie. Auch freuten
wir uns über das rege Interesse der Besucher, die netten Gespräche und viele
der Gäste erzählten von früher, wie das bei ihnen so war.
Als Abschluss unseres Gartenjahres wurde sogar noch das SWR
Fernsehen auf uns aufmerksam. Das Thema „Selbstversorgung“ wurde in einer
Reportage dargestellt und unsere Hühner wurden berühmt und schafften es ins Fernsehen,
bitte anklicken.
Und wer sich auch Teil 1 nochmal anschauen möchte – bitte
hier klicken.