Erstaunlich, erstaunlich!
Bereits vor 200 Jahren gab es in Deutschland Gartenmagazine!
Da ist zu lesen, dass bereits 1804 Gartenzeitschriften "wie Pilze aus der Erde schießen" ...
Da ist zu lesen, dass bereits 1804 Gartenzeitschriften "wie Pilze aus der Erde schießen" ...
Gartenbesitzer Maria-Luise und Richard Auernheimer aus Badenheim in Rheinhessen
widmete sich diesem Thema im Jubiläumsjahr 2016
widmete sich diesem Thema im Jubiläumsjahr 2016
Rückblick auf das Rheinhessenquadrat - Gärten 1816/2016
Beitrag von Maria-Luise und Richard Auernheimer
mit Bildern von I. Dahlheimer, M. Heilhecker-Winkler
mit Bildern von I. Dahlheimer, M. Heilhecker-Winkler
Ein
quadratisches Hochbeet aus alten Ziegelsteinen mauerten wir für das
Rheinhessen-Quadrat. Und bepflanzen es mit den Blumen, die in der Zeit um 1816
schon längst in den Gärten heimisch geworden waren: Iris, Stiefmütterchen,
Nelken, Hortensien.
Im 18.Jahrhundert begannen die Entdeckungen der Natur und
ihre Pflege in privaten Gärten. Das "Allgemeine Teutsche Garten-Magazin" erschien
mit dem Ersten Jahrgang 1804. Das Titelblatt von 1816 betonte die Kontinuität
dieser Zeitschrift. Gelesen wurde sie offensichtlich von vielen Gartenfreunden.
Man verfolgt mit Staunen, wie die Nachrichten aus den einzelnen Ländern des
damaligen Deutschland schnell an die Gartenfreunde weitergegeben wurden. Da
konnte man nachlesen, was an Züchtungen neu entdeckt wurde. Der Einfluss Englands
war offensichtlich. Viele Pflanzen wurden in England an das europäische
Klima gewöhnt. Von dort kam dann nach Deutschland, was en vogue war.
Mit dem Allgemeinen Teutschen
Gartenmagazin knüpfte der Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch, er lebt
von 1747bis 1822, an die Erfolge früherer Zeitschriften an. Erstmals legte er
eine deutsche Gartenzeitschrift vor, die sämtliche Teilgebiete abdeckte und
farbig illustriert war. Es war außerdem die erste Gartenzeitschrift im
Quartformat, welche die bisherigen kleinen Gartenkalender ersetzte. Seit 1805
wurden den Monatsheften sog. „Intelligenzblätter“ beigegeben, in denen
Pflanzen- und Samenangebote sowie und Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt
inseriert wurden. Nach kriegsbedingter dreijähriger Pause ließ es Bertuch 1815
erneut erscheinen, allerdings nur noch mit sechs statt zwölf Heften jährlich
und mit einer Unterbrechung 1816/17. Das Garten-Magazin überlebte seinen
Gründer um sechs Jahre, zuletzt unter dem Titel Neues Allgemeines Garten-Magazin.
„Wir
kündigen hiermit allen Gartenfreunden und Oekonomen eine gemeinnützige
Zeitschrift an, die hoffentlich bei der Menge der Gartenschriften, die jetzt so
schnell wie Pilze aus der Erde wachsen, und davon immer die eine die andere
abschreibt, nicht überflüssig, sondern vielmehr nöthig sein würde“ so war es in „Plan und Ankündigung“ des
Garten-Magazins 1804 zu lesen. In elf Abteilungen gliederte sich die
Zeitschrift. Von Landschafts-Gartenkunst, über Treib- und
Gewächshaus-Gärtnerei, Gemüsebau, Obstkultur, Samenbau, Ökonomische Gärtnerei bis
zur Blumisterei „mit allen ihren Moden und Bizarrerien, und ihrem wahren guten
Geschmacke“.
Anmerkung von den Gartenführern:
Der Garten der Familie Auernheimer ist auch in diesem Jahr wieder an den Tagen der offenen Gärten und Höfe für Sie geöffnet:
Samstag und Sonntag, 13. und 14. Mai von 10 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag, 17. und 18. Juni von 10 bis 18 Uhr
zur Blauen Stunde am Freitag, 21. Juli von 18 bis 23 Uhr
Sonntag, 17. September von 10 - 18 Uhr
Herzlich Willkommen
Übrigens "EinBlick" in den Garten finden Sie auch hier