Blog der Gartenführer


Samstag, 17. Februar 2018

Weisse Perlen gegen weisse Läuse - oder meine ersten Erfahrungen mit Homöopathie für Pflanzen




Ein Erfahrungsbericht von Gartenführerin Anne Rahn
Bilder: Anne Rahn




Meine Semperviven (Hauswurze) wuchsen im Frühjahr 2017 gut heran - nichts deutete auf die kleinen Plagegeister hin, die sich still und heimlich in einigen meiner Töpfe eingenistet haben:
kleine weiße Läuse in weißen Gespinsten.


Woher sie kamen - ich weiß es nicht ... Auf jeden Fall musste ich handeln, bevor sie sich weiter ausbreiten würden.
Wurzelläuse sind in Töpfen ein Problem, denn sie sitzen im Substrat. Mit Öl oder anderen Kontaktmittel kommt man da nicht weiter. Im Fachhandel hat man mir geraten, starke, systematisch wirkenden Gifte einzusetzen. Aber diese Mittel wollte ich nicht, das verbietet mir mein Umweltbewusstsein und außerdem wollte ich unsere Bienen nicht gefährden.

Gute Gründe, keine systemischen Mittel mehr einzusetzen findet man in diesem Artikel von J. Budde im Deutschlandfunk

Was also tun?
Der Zufall wollte es, dass ich mit unserer Homöopathin ins Gespräch kam, die mit ihrer Behandlung einmal unserem Hund sehr geholfen hatte. Wir sprachen über meine befallenen Pflanzen und sie meinte: „Warum sollte das nicht auch bei Pflanzen wirken, was Menschen und Tieren schon lange hilft: die Behandlung mit homöopathischen Mitteln!“

Und so kam es, dass ich zum ersten Mal meine Pflanzen mit kleinen weißen Kügelchen behandelte. Die Zubereitung war einfach: Für 10 Liter Gießwasser benötigte ich 10-12 Perlchen (das Mittel wird unten beschrieben). Ich mörserte sie vorher und gab das Pulver in die Gießkanne, die ich mit Wasser auffüllte. Damit begoss ich vorsorglich alle meine Pflanzen. Diese Prozedur habe ich noch zweimal im Abstand von jeweils einer Woche wiederholt. Das Ergebnis: nach 3 Wochen war nichts mehr von den Wurzelläusen zu sehen. Ich war verblüfft und riesig erleichtert!

Nun ist es nicht so, dass Homöopathie wie ein Zaubermittel alle Probleme für alle Zeiten verbannt. Im Laufe des Jahres habe ich immer wieder mal Pflanzen entdeckt, die neu befallen wurden. Achtsamkeit, Hygiene und weitere Behandlungen waren notwendig, um das Problem allmählich wieder in Griff zu bekommen. 

Mein Interesse ist geweckt! Das Wissen über die Behandlung von Pflanzen mit homöopathischen Mitteln steckt zwar noch in den Kinderschuhen und es ist sicher noch ein langer Weg, bis diese Art von Pflanzenschutz mehr erforscht ist und auf breiter Ebene angewendet wird. Ich will aber weiter auf die Kraft und Wirkung der weißen Perlen setzen und darauf hoffen, dass die Pflanzen meines Herzen nie wieder von weißen Läusen attakiert werden.



Zum Thema Homöopathie für Pflanzen hält 
Frau Dr. Maja Zeidler im DLR in Oppenheim einen Vortrag:

Dienstag, 27.2.2018, 18 bis 20 Uhr
55276 Oppenheim, Wormser Str. 111,
Kosten: 3 Euro, Anmeldung nicht erforderlich
Weitere Informationen gibt es hier.

Frau Dr. Zeidler zur Behandlung meiner Pflanzen:

Es wurden drei verschiedene Mittel eingesetzt:

Aphidius (Schlupfwespe)
Tinktur oder Verreibung und Potenzierung des lebenden Insekts
Syrphina larva (Larve der Schwebfliege)
Tinktur oder Verreibung und Potenzierung des lebenden Insekts
Chrysopa carnea (Florfliege)
Tinktur oder Verreibung und Potenzierung des lebenden Insekts

Alle drei Mittel sind aus Insekten gewonnen die als natürliche Lausfresser und somit zur Gruppe der Gartennützlinge gehören. Nützliche Insekten als homöopathische Arzneizubereitungen haben die gleiche Wirkung wie das Insekt als Prädator, da die Energie des Insekts mittels einer Dynamisierung auf das Homöopathische Medikament übertragen wird. Die Energien von Schädling und Fressfeind gehen in Resonanz und es resultiert ein Abwandern bzw. Absterben der Schädlinge als Reaktion auf diesen Prozess.

Der Vorteil des Homöopathikums liegt dabei klar auf der Hand: Das homöopathische Mittel wirkt im Gegensatz zum Insekt sofort und ohne Verzögerung, da es unabhängig von Insektenstadium bzw. Lebenszyklus sowohl des Prädators als auch des Schädlings wirkt, wie z:B. Bei Aphidius der Fall erst im 4. Entwicklungsstadium als Prädator aktiv werden. Des Weitern ist der Einsatz der Homöopathischen Mittel unabhängig von Jahreszeit oder Witterung 
(das auch zur Frage ob du die Läuse jetzt schon bekämpfen kannst also ja ) und kann deshalb jederzeit auch prophylaktisch eingesetzt werden.